Verschiedene Bedürfnisse, sei es im ländlichen Raum, in Stadtbezirken oder Gemeinden, können hervorragend durch Mitgliederläden oder Foodcoops organisiert werden. Diese Initiativen bieten nicht nur die Möglichkeit, demokratische Methoden kennenzulernen, sondern auch, sie aktiv im Rahmen des Projekts zu leben und Mitbestimmung praktisch umzusetzen und zeitgleich sich gesund zu versorgen. Eine gelebte Demokratie erfordert mündige Bürger:innen, die achtsam und wertschätzend zur Gestaltung einer gemeinschaftlichen und nachhaltigen Gesellschaft beitragen.
Nennen wir es Tante Emma 4.0, Dorfladen, Foodcoop oder Gemeinwohl-Bioladen – der klassische Tante-Emma-Laden war schon immer weit mehr als nur ein Ort zur Grundversorgung. Neben Pfarrer und Kneipe diente er als soziales Zentrum der Fürsorge. Hier wurden Informationen ausgetauscht, Menschen wussten, wie es anderen geht und was gebraucht wird. Es gab nicht nur Brot, sondern auch Briefmarken oder unverpackte Bonbons – und obendrein ein Stück Gemeinschaft.
Heute fehlt diese soziale Anlaufstelle nicht nur in Dörfern, sondern auch in vielen Städten und Stadtteilen. Orte und Menschen vereinsamen, und die Verbindung zur Gemeinschaft geht verloren.
Ein „multifunktionaler Gemeinwohl-Bioladen als Kristallisationskern eines lebendigen Energiefeldes der Gemeinwohl-Ökonomie“ (Christian Felber, 2017) bietet hier eine Lösung. Er ist mehr als ein Geschäft – er ist eine ganzheitliche Strategie, um den Gemeinwohl-Wandel der Gesellschaft zu fördern und das Potenzial von Gemeinschaften zu entfalten.
Im Gemeinwohl-Bioladen entwickelte Grit Hallal mit dem LernSINN erlebBAR e.V. über 7 Jahren einen funktionierenden Prototypen eines überbetrieblichen oder betrieblichen Test- und Trainingscenters: für Kinder- und Jugendliche, für Menschen in beruflicher Umorientierung, mit Behinderungen und Neuankommende (Migrant:innen)